Ein jahrhundertealter Hof

Der Hof ‘Markslag’ ist ein typisch Twentsches Hallenhaus. Es befindet sich an einer jahrhundertealten Handelsroute: dem Hessenweg, der die Hansestädte Deventer und Zwolle mit Deutschland verband.

Der Name ‘Markslag’ verweist auf eine urbar gemachte einstige Brache aus der Marke. Die Marken waren im Mittelalter eine Art von Bauernkollektiven, in denen gemeinsam die Verwaltung und Nutzung der gemeinschaftlichen Böden geregelt wurde. Historische Schriften belegen, dass das Grundstück, auf dem sich die Heerenkamer und das Bakhuis befinden, im Jahr 1643 Eigentum vom Markslag war. Der Eigentümer hatte ein halbes ‘waarrecht’ (Wahlrecht).

In jener Zeit gab es eigentlich keine Landesgrenze. Das änderte sich erst nach der Franzosenzeit (den Napoleonischen Kriegen). Ab ca. 1815 bekam die Grenze Bedeutung. Damit nahm der Schmuggel im Gebiet zu, so dass Zollbeamte eingesetzt wurden. Het Markslag war ein Bauernhof, in dem Schmuggler – nachdem sie verhaftet worden waren – kurzfristig eingesperrt wurden, bis sie vor Gericht erscheinen mussten.

Seit Anfang des letzten Jahrhunderts waren der Hof und die ihn umgebenden Naturgebiete im Besitz der Textilfamilie Van Heek. Die Familie ließ zur Eigennutzung ein Jagdzimmer, auch ‘Heerenkamer’ genannt, bauen. In den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurden der Hof und die Naturgebiete von Natuurmonumenten [Vereinigung zum Schutz von Naturdenkmälern] übernommen.

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